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Nachhaltigkeit geht alle an

Flämische Agrarwirtschaft auf Energieeffizienz-Kurs

Lediglich 1,9 Prozent der gesamt benötigten Energiemenge Flanderns geht auf das Konto der Agrarwirtschaft.  Zudem hat sich die Branche einen besonders nachhaltigen Ressourcenumgang verordnet.  Laurens Vandelannoote, Energieexperte für die flämische Landwirtschaft, erläutert in diesem Beitrag die Energiesparmodelle der Obst- und Gemüsebranche im Norden Belgiens.

Die Obst- und Gemüseerzeugung ist in unterschiedliche Stufen mit unterschiedlichem Energieverbrauch gegliedert. Als energieintenstivste Stufe ist die Lagerung der Ernte zu bezeichnen. Um die Qualität zu gewährleisten ist es unabdingbar, Obst und Gemüse bis zum Transport und Verkauf bei optimaler Temperatur und in der perfekten Umgebung innerhalb der Kühlzellen zu lagern. "Dabei setzen die Obst- und Gemüseerzeuger verstärkt auf Anlagen mit automatischer Frequenzregelung. Das führt zu einer 40-prozentigen Stromersparnis”, so Vandelannoote.

"Ventilatoren mit einer 10 kW-Leistung etwa sorgen bereits bei halber Drehzahl für eine optimale Kühlung der Erdbeerernte.  In der Vergangenheit wurde die Ware allzuoft bei voller Leistung gekühlt, wodurch
5 kW verschwendet und gleichzeitig überschüssige Wärme an die Umgebung abgegeben wurde. Dank der Frequenzregelung wurde der Kraft- und Energiebedarf der Maschinen optimiert”, erklärt Vandelannoote.


Erdbeeren werden mit einem Minimum an Energie gekühlt. Foto: © VLAM

Die Wahl des in den Kühlzellen einsetzten Kältemittels kann ebenfalls zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen. "Kernstobsterzeuger sparen zum Beispiel 30 bis 40 Prozent Energie, wenn sie zugunsten von natürlichem Ammoniak und CO2 auf chemische Alternativen verzichten. In einem Kühlsystem mit geschlossenem Kreislauf ist dies die nachhaltigste Kühllösung, die möglich ist", fährt der Experte fort.

Im Glashaussektor spielt die Energie ebenfalls eine zentrale Rolle. "Durch den Einsatz von Energieschirmen sparen die Gemüsegärtner 10 bis 15 Prozent Strom. Diese Schirme, häufig transparente Folien oder lichtdurchlässige Streifen, verringern den Wärme- und Lichtverlust und leiten die Feuchtigkeit ab. Außerdem ist auch in Flandern längst das energiesparende LED-Zeitalter in den Gewächshäusern angebrochen. Last but not least erzeugen viele Unternehmen mittlerweile ihre eigene Energie, so z. B. durch schwimmende Sonnenkollektoren auf Wasserbecken oder durch Blockheizkraftwerke, die  Brennstoff in Wärme und Strom für das Gewächshaus umwandeln. Das freigesetzte CO2 wird ebenfalls im Gewächshaus verwendet, um das Pflanzenwachstum zu fördern”, erzählt Vandelannoote.


Dank modernster Technologie wird im Unterglasanbau von Salat äußerst energieeffizient gewirtschaftet.
Foto: ©VLAM

Obwohl die Gärtner bereits große Anstrengungen unternehmen, bleibt laut Vandelannoote noch einiges zu tun: "Die Künstliche Intelligenz dürfte künftig einen wichtigen Beitrag leisten. Störungen bei Erdwärmepumpen  können dank KI unverzüglich automatisch dektektiert und schneller behoben werden. Elektrische Gabelstapler, die heute bereits 60 Prozent weniger Energie benötigen als benzinbetriebene Modelle, werden ihre Energie künftig aus Sonnenkollektoren beziehen.”

Nähere Informationen unter: www.wirpackennachhaltigkeitan.eu

  
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